Die „Alte Welt“ wird Zukunftsregion

Landesjugendpfarramt erhält hohe Förderung aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ für Ideenschmiede in der Nordpfalz

Mit insgesamt rund 930.000 Euro fördert das Bundesfamilienministerium das Modellprojekt „Ländlichen Raum gestalten - Die Dorfraumentwickler. Kinder- und Jugendarbeit vor Ort“, das vom Protestantischen Landesjugendpfarramt der Pfalz initiiert wurde. Das hat der Referent für Grundsatzfragen des Jugendpfarramts, Ingo Schenk, in Kaiserslautern mitgeteilt. Über einen Projektzeitraum von fünf Jahren sollen mit dem Geld aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ Personalkosten und Sachmittel in der Initiative „Alte Welt im Aufbruch“ gefördert werden.

Ziel der Initiative sei die Erarbeitung einer Regionalentwicklungsstrategie und der Aufbau eines neuen Images für die nordpfälzische Region zwischen Alsenz, Glan und Lauter, erklärte Ingo Schenk. Zusammen mit den vier Landkreisen Bad Kreuznach, Donnersberg, Kaiserslautern und Kusel sowie dem Protestantischen Dekanat an Alsenz und Lauter wolle man gemeinsam mit den jungen Menschen die Chancen und Entwicklungspotenziale der Region entdecken und fördern, sowie zur Demokratieförderung beitragen. Die Kirchengemeinden und insbesondere kirchliche Jugendarbeit spielten hierbei eine entscheidende Rolle.
Über das Bundesprogramm werden nun nach Angaben des Landesjugendpfarramtes unter anderem zwei Stellen geschaffen, die zusammen mit der bereits von der Landeskirche eingerichteten Stelle einzelne Projekte innerhalb der Initiative initiieren und koordinieren. Dienstsitz der drei Mitarbeitenden wird das ehemalige Schwesternheim in Reipoltskirchen als „Ideenschmiede Alte Welt - Entwicklungszentrum ländlicher Raum“ sein.

Für Oberkirchenrätin Marianne Wagner und den Dekan des Kirchenbezirks an Alsenz und Lauter, Matthias Schwarz, ist der Förderbescheid eine Anerkennung für die bisherigen Ideen und Initiativen, die Region attraktiv für Junge und Alte, Einheimische und Neubürger*innen, Gewerbetreibende und Landwirt*innen sowie heimatverbundene Jugendliche und junge Familien zu machen. „Wir sind kein vergessener Landstrich, sondern eine Zukunftsregion“, sagten die Kirchenvertreter*innen.
Zur erfolgreichen Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben“ hat nach Auskunft von Ingo Schenk ein breites Bündnis von Unterstützer*innen beigetragen. Neben den Landrät*innen und den kirchlichen Vertreter*innen aus dem Kirchenbezirk und dem Landesjugendpfarramt, seien auch Bundes- und Landespolitiker*innen aus der Region, die rheinland-pfälzische Staatskanzlei und der Förderlotse des Landes aktiv gewesen.
Mit bereits bewilligten Mitteln in Höhe von 43.000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, kann das Landesjugendpfarramt einen Kleinbus, einen „Alte-Welt-Spielwagen-Anhänger“ und zwei Bauwagen als Begegnungsorte für die Arbeit in der Region anschaffen. Hier habe sich die Zusammenarbeit der Leader Regionen Soonwald-Nahe sowie Donnersberger und Lauterer Land  bewährt, erklärt die geschäftsführende Referentin des Landesjugendpfarramtes, Heidrun Krauß.

Kontakt:
Landesjugendpfarramt der Evang. Kirche der Pfalz, Kaiserslautern
Referent für Grundsatzarbeit Ingo Schenk, Tel. 0631-3642-018 oder
Geschäftsführende Referentin Heidrun Krauß, Tel. 0631-3642-030

Hintergrund
Die Landkreise Bad Kreuznach, Donnersberg, Kaiserslautern und Kusel sowie das Dekanat an Alsenz und Lauter (5-K-Initiative) und das Protestantische Landesjugendpfarramt der Pfalz haben sich im August 2018 zum „Bündnis Alte Welt im Aufbruch“ zusammengeschlossen. Seit 2019 wird in verschiedenen Arbeitsgruppen an Ideen zur Revitalisierung der Region zwischen Alsenz, Lauter und Glan gearbeitet. Arbeitsbereiche mit Veränderungspotential sind unter anderem die Infrastruktur, der Tourismus, die Kinder- und Jugendarbeit und die soziale Entwicklung, die Themen Gesundheitsversorgung und Mobilität, aber auch die Bereiche Arbeit, Wirtschaft und Kultur.